Wie wird Prophylaxe beim Zahnarzt durchgeführt?
Wie entstehen Karies und Parodontitis?
Wie kann ich Karies verhindern?
Welchen Einfluss hat die Ernährung?
Was kann man mit zahnärztlicher Prophylaxe erreichen?
Wann fängt man mit Prophylaxe an?
Was ist in der Schwangerschaft wichtig?
Wie pflege ich die ersten Zähne meines Kindes?
Wann soll mein Kind zum Zahnarzt?
Wie kann ich mein Kind vor Karies schützen?
Ab welchem Alter soll man mit dem Zähneputzen anfangen?
Ist es nicht normal, dass man seine Zähne irgendwann verliert?
Noch offene Fragen?
Wenden Sie sich vertrauensvoll an uns - wir helfen Ihnen gerne weiter!
Ursprünglich bedeutet der Begriff Prophylaxe die Vorbeugung gegen Gefahren. I n der Medizin bezeichnet das Wort die Vorbeugung vor Krankheiten.
In der Zahnmedizin ist die Prophylaxe ein besonders wichtiger Bereich, denn kaum eine andere Erkrankung läßt sich so effektiv verhindern wie Karies und Parodontitis.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Prophylaxe_(Zahnmedizin))
Mit der Prophylaxe wollen wir erreichen, dass Zähne und Zahnfleisch gesund bleiben. Dafür kann man eine Menge tun, und natürlich sind die Maßnahmen je nach Lebensalter unterschiedlich.
Im Prinzip beginnt die Prophylaxe vor der Geburt – im Mutterleib. Spätestens jetzt sollte das Gebiss in Ordnung gebracht werden, damit später möglichst wenig Kariesbakterien an das Kind
weitergegeben werden können. Zahnärztliche Behandlungen in der Schwangerschaft sind kein Problem – auch Lokalanästhesie gefährdet das Kind nicht. Der beste Zeitpunkt ist der 4. Bis 6.
Monat.
Die Zahnärztliche Prophylaxe beginnt mit dem ersten Zahn – sowie der da ist, muss er auch geputzt werden. Wird das von Anfang an konsequent gemacht, gibt es auch später weniger Probleme beim
Zähneputzen.
Inzwischen ist bekannt, dass zuckerhaltige Getränke nicht in die Nuckelflasche gehören und das das Dauernuckeln an Fläschchen zu einem Suchverhalten führt.
Spätestens, wenn die Backenzähne da sind, also mit 2 bis 2 1/2 Jahren, sollten die regelmäßigen Kontrollen beim Zahnarzt beginnen. In diesem Alter besteht die Prophylaxe hauptsächlich in einer
Beratung über Zähneputzen, Fluoridanwendung und Ernährung.
Ab 3 Jahren beginnt - in den Kitas – die Gruppenprophylaxe. Zuckerfreier Vormittag, Untersuchung der Zähne und gemeinsames Zähneputzen sind inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden.
Wenn in einem Kindergarten besonders viele Kinder mit Löchern in den Zähnen sind, führt das Gesundheitsamt auch Fluoridierungen durch.
Mit 6 Jahren beginnt die Individualprophylaxe. Jetzt wird in der Zahnarztpraxis immer wieder das richtige Zähneputzen geübt, die Backenzähne versiegelt und die Zähne mit Fluorid gehärtet.
Natürlich muß auch jedes Mal nachgeschaut werden, ob eine Zahnspange notwendig ist.
Spätestens wenn der Zahnwechsel abgeschlossen ist, wird die Erwachsenen-Putztechnik trainiert und auch die Anwendung von Zahnseide geübt. Wenn festsitzende Spangen getragen werden, muß die
Mundhygiene besonders intensiv überwacht werden, weil das Putzen des „Stacheldrahtes“ nicht einfach ist.
Mit der Volljährigkeit ist man dann selbst für die Gesundheit der Zähne verantwortlich. Jetzt sind regelmäßige professionelle Zahnreinigungen, Kontrolle der Zahnfleischtaschen und Fluoridierung
und eine stetige Anpassung der Putztechnik an die sich verändernde Anatomie des Mundes der Inhalt der Prophylaxe.
Im Alter werden die Zähne oft länger, weil der Kieferknochen zurückweicht – die jetzt freiliegenden Zahnhälse sind besonders kariesanfällig und müssen mit der richtigen Putztechnik und mit Fluorid- oder CHX-Lacken geschützt werden.
Karies und Parodontitis werden durch Bakterien verursacht. Diese Bakterien gehören zur normalen Mundflora, und man kann sie nicht dauerhaft entfernen – aber man kann verhindern, dass sie Schaden
anrichten.
Damit ein Loch im Zahn entsteht, müssen 4 Voraussetzungen erfüllt sein: Es muss ein Zahn da sein, die Bakterien müssen vorhanden sein, und sie brauchen Nahrung (bei Kariesbakterien sind das
Kohlenhydrate) und Zeit, um sich zu vermehren und Säure zu produzieren. Nur wenn alle Faktoren vorhanden sind, entsteht Karies.
Die Bakterien bilden eine klebrige Schicht auf dem Zahn, die sogenannte Plaque. In dieser Schleimschicht sind sie gut geschützt und irgendwelche Spülungen interessieren sie nur wenig. Auch eine
Munddusche bekommt die zähe Schicht nicht vollständig ab.
In dieser Schicht wird der Zucker aus der Nahrung von den Bakterien verdaut. Als Abfallprodukt des Stoffwechsels entsteht Säure, die die Zahnoberfläche angreift – ein Loch entsteht.
Die Entstehung der Parodontitis verläuft ähnlich, nur dass die Bakterien sich nicht von Zucker ernähren, sondern von Gewebeflüssigkeit und ihre Stoffwechselprodukte nicht den Zahn, sondern das
Zahnfleisch angreifen.
Wenn nur einer der 4 Faktoren (Zahn, Bakterien, Nahrung, Zeit) nicht da ist, kann keine Karies entstehen. Und das ist der Hebel, an dem die Prophylaxe ansetzt: Man darf den Bakterien
einfach keine Zeit lassen, sich in Ruhe auf der Zahnoberfläche zu vermehren! Also täglich herunterputzen und regelmäßig die Zähne reinigen lassen, damit die Flächen glatt sind und die Bakterien
wenig Ansatzpunkte finden.
Vor allem abends müssen die Zähne penibel geputzt und auch die Zwischenräume gereinigt werden, damit in der Ruhephase nachts der Speichel kleine Schäden reparieren kann.
Fluoride härten die Zahnoberfläche und machen sie widerstandsfähiger gegen Säure. Daher sollte die Zahnpasta unbedingt Fluorid enthalten und auch eine wöchentliche Intensiv-Fluoridierung mit
Gelee aus der Apotheke ist eine sinnvolle Maßnahme.
Gesunde Ernährung nutzt auch den Zähnen. Süßes muss nicht tabu sein, aber den Zähnen schadet vor allem, wenn immer wieder genascht wird. Also lieber die ganze Tafel Schokolade auf einmal, als
jede halbe Stunde ein Stückchen.
Grundsätzlich gilt: Eine gesunde, vollwertige Ernährung ist auch gut für die Zähne.
Die Kariesbakterien lieben Zucker – je weniger häufig Zucker an die Zähne kommt, desto weniger „Treibstoff“ bekommen sie. Das ist schwieriger, als es aussieht: In sehr vielen Lebensmittel
versteckt sich Zucker.
Wenn Zucker gegessen wird, entsteht Säure. Der Speichel hat die Fähigkeit, diese Säure abzupuffern, so dass sie die Zähne nicht mehr angreifen kann - aber das dauert etwa 30 – 60 Minuten.
Wenn man also immer wieder Süßes isst, kann der Speichel diese Aufgabe nicht erfüllen. Besser die Tafel Schokolade auf einmal als alle halbe Stunde ein Stückchen!
Parodontitis ist im Gegensatz zur Karies mit der Ernährung kaum zu beeinflussen.
In sehr vielen Süßigkeiten und in vielen Getränken ist Säure. Diese greift den Zahnschmelz an und weicht ihn auf. Im Laufe der Zeit entstehen dadurch richtige Schäden, der Zahnschmelz wir immer
dünner und kann stellenweise völlig verschwinden.
Wenn man säurehaltige Nahrungsmittel zu sich genommen hat – zum Beispiel Obst, Säfte, Softdrinks, Salat, Gummibärchen etc. – sollte man auf jeden Fall mindestens eine Stunde mit dem Zähneputzen
warten, weil man sich sonst den aufgeweichten Zahnschmelz von den Zähnen rubbelt. Es ist also z.B. durchaus sinnvoll, die Zähne vor dem Frühstück zu putzen und nicht hinterher.
Die zahnärztliche Prophylaxe ist hoch wirksam: Mit den richtigen Maßnahmen kann Karies zu fast 100% und Parodontitis zu über 90 % vermieden werden. Von solchen Quoten kann die Allgemeinmedizin
nur träumen…
Es ist heutzutage möglich, die eigenen Zähne bis ins hohe Alter zu behalten.
Im Prinzip beginnt die Prophylaxe vor der Geburt – im Mutterleib. Spätestens jetzt sollte das Gebiss in Ordnung gebracht werden, damit später möglichst wenig Kariesbakterien an das Kind
weitergegeben werden können. Zahnärztliche Behandlungen in der Schwangerschaft sind kein Problem – auch Lokalanästhesie gefährdet das Kind nicht. Der beste Zeitpunkt ist der 4. Bis 6.
Monat.
Die Zahnärztliche Prophylaxe beginnt mit dem ersten Zahn – sowie der da ist, muss er auch geputzt werden. Wird das von Anfang an konsequent gemacht, gibt es auch später weniger Probleme beim
Zähneputzen.
In der Schwangerschaft blutet das Zahnfleisch besonders leicht, das ist hormonell bedingt. Das darf auf keinen Fall dazu führen, dass man Angst bekommt und weniger putzt! Gründliches Putzen und
professionelle Reinigung können das Bluten sehr gut in Schach halten.
Der 4.bis 6. Monat ist der ideale Zeitpunkt, um die Zähne noch einmal beim Zahnarzt untersuchen und reinigen zu lassen. In dieser Zeit ist die gesamte Palette der zahnärztlichen Behandlungen ohne
Gefährdung des Kindes möglich.
Die Milchzähne entstehen bereits im Mutterleib – eine gesunde und ausgewogene Ernährung hilft dabei. Fluoridtabletten sind aber nicht nötig. Der Wirkstoff kommt nicht durch die Plazentaschranke.
Die Milchzähne werden in den ersten Monaten am besten nur mit Wasser geputzt. Wenn die Seitenzähne dazu kommen, wird eine spezielle Kinderzahnpasta verwendet – die enthält weniger Fluorid als
Erwachsenenzahnpaste und darf ruhig verschluckt werden.
Die Kinderzahnbürste sollte einen kleinen Kopf und weiche Borsten haben. Schön ist ein ausreichend langer Griff, damit das Kind mit anfassen kann, wenn Mama oder Papa die Zähnchen putzen.
Spätestens, wenn alle Milchzähne da sind, also mit 2 bis 2 ½ Jahren, sollten die regelmäßigen Kontrollen beim Zahnarzt beginnen. Kein großes Ereignis daraus machen – es muss so selbstverständlich sein wie Friseur oder Kindergarten.
Es fängt damit an, auf das eigene Gebiss zu achten – Kariesbakterien sind übertragbar…
Vermeiden Sie Süßes so lange wie möglich und putzen Sie abends die Zähne Ihres Kindes gewissenhaft. Nutzen Sie die Möglichkeiten der Gruppen- und Individualprophylaxe! (siehe: Wie wird Prophylaxe
beim Zahnarzt ausgeführt?)
Gründliches Putzen, wenig Zucker, regelmäßige Fluoridanwendung und Versiegelung der Zahnfissuren – damit haben die Kariesbakterien wenig Chancen.
Wenn der erste Zahn da ist, wird er auch geputzt. Die Ausrede, das Kind wolle das aber nicht, gilt nicht – Sie würden Ihr Kind ja auch nicht barfuß in den Schnee schicken, nur wenn es grade keine
Lust auf Schuheanziehen hat!
Die Milchzähne werden in den ersten Monaten am besten nur mit Wasser geputzt. Wenn die Seitenzähne dazu kommen, wird eine spezielle Kinderzahnpasta verwendet – die enthält weniger Fluorid als
Erwachsenenzahnpaste und darf ruhig verschluckt werden.
Die Kinderzahnbürste sollte einen kleinen Kopf und weiche Borsten haben. Schön ist ein ausreichend langer Griff, damit das Kind mit anfassen kann, wenn Mama oder Papa die Zähnchen putzen.
Fluoride härten den Zahnschmelz, so haben die Säuren aus Bakterien es schwerer, Löcher zu verursachen. Fluorid ist in der richtigen Dosierung nicht giftig, sondern ein wichtiges Spurenelement,
das zum Beispiel auch für das Knochenwachstum gebraucht wird.
Fluoride wirken nicht durch Einnehmen, daher werden die Fluoridtabletten, die lange Zeit gebräuchlich waren, heute nicht mehr empfohlen.
Nur das Fluorid, das an die Zahnoberfläche kommt, ist wirksam. Das kann im Trinkwasser oder Salz sein, aber auch in der Zahnpasta oder dem Intensiv-Gel aus der Apotheke.
Nachdem in den Sechziger Jahren Fluorid in der Zahnpasta die Regel wurde, sank die Kariesrate dramatisch. Fluorid ist eine der Säulen der zahnärztlichen Prophylaxe.
Das ist überhaupt nicht normal. Jeder kann seine Zähne bis ins hohe Alter gesund erhalten – man muss sich nur ordentlich drum kümmern.
Die zahnärztliche Prophylaxe bietet für jedes Lebensalter einen Katalog von Maßnahmen, mit denen die Zähne geschützt werden können (siehe: » Wie wird Prophylaxe beim Zahnarzt ausgeführt?)
Die Gruppenprophylaxe in den Kindergärten und Schulen wird von den gesetzlichen Krankenkassen getragen – leider beteiligen sich die privaten Versicherer hier gar nicht.
Die Individualprophylaxe von 6 bis 18 Jahren in der Zahnarztpraxis ist eine Kassenleistung – sie umfasst die Mundhygienekontrolle, das Einüben von Zahnputztechnik, die Fluoridierung,
Ernährungsberatung und das Versiegeln der großen Backenzähne. Professionelle Zahnreinigung oder das Versiegeln der kleinen Backenzähne finden sich aber nicht in diesem Leistungskatalog.
Ab 18 Jahren ist Prophylaxe eine Privatleistung.
Die Bundeszahnärztekammer hält Informationen bereit:
http://www.bzaek.de/patienten/patienteninformationen/prophylaxe-zahnerhaltung.html